Die Gemeinde La Orotava hat einen winzig kleinen Zugang zum Atlantik mit der Playa del Bollullo aber erstreckt sich bis hoch in die Cañadas del Teide, auch der Teide selbst gehört zum Gemeindegebiet von La Orotava.
Verlässt man Puerto de la Cruz in südlicher Richtung – also immer bergauf – gelangt man in die Stadt La Orotava (Villa de la Orotava). Grob genommen kann man sagen, dass die Autobahn die Grenze zwischen Puerto de la Cruz und La Orotava bildet: Unterhalb der Autobahn liegt Puerto de la Cruz, oberhalb thront La Orotava.
Die Hauptzufahrt nach La Orotava wird zunächst von den Flaggen der autonomen Regionen Spaniens flankiert. Nach dem Kreisel, dessen Mittelpunkt ein Brunnen mit der Statue der Prinzessin Dacil bildet, folgen die Flaggen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (allerdings nicht ganz aktuell). Der Abschluss der Flaggenparade wird oben angekommen mit den Flaggen der Europäischen Union, Spaniens, der Kanarischen Inseln, Teneriffas und der Stadt La Orotava gebildet.
Bleibt man auf dieser Straße, gelangt man nach ca. 40 Km direkt zum Teide. Biegt man allerdings nach ungefähr einem Kilometer rechts ab, kommt man in die schöne und interessante Altstadt.
Auffällig ist hier zunächst der Ausblick über die Dächer der Altstadt bis über ganz Puerto de la Cruz und den Atlantik. Hier, neben der Kirche San Augustín (Iglesia San Augustín), befindet sich die Plaza de la Constitución. Der Pavillon in der Mitte der Plaza lädt zum Verweilen ein. Von hier hat man einen guten Blick auf das Liceo de Taoro. Nicht versäumen sollte man einen kleinen Spaziergang durch den neben dem Liceo de Taoro gelegenen Garten Jardín Victoria.
Weiter entlang der Hauptstraße gelangt man in den Altstadtkern. Auffällig ist hier besonders das Rathaus (Ayuntamiento), auf dessen Vorplatz alljährlich zum Corpus Christi-Fest (Fronleichnam) das berühmte Sandbild entsteht. Aber hier gibt es innerhalb weniger Gehminuten viel zu entdecken: Der Botanische Garten, die „Iglesia de la Concepción“, die Casa de los Balcones und vieles mehr.
Kurzer Einblick in die Geschichte von La Orotava:
Im Orotava-Tal , welches durch einen gigantischen Bergrutsch in der Entstehungszeit der Insel entstanden ist, hatten sich schon die Ureinwohner, die Guanchen, niedergelassen und wohnten in den verstreut liegenden Hütten und Höhlen.
Nach der Eroberung durch die Spanier entstanden hier große Herrensitze. Um die Herrenhäuser herum errichteten sich Sklaven und Tagelöhner ihre ärmlichen Hütten.
Erst 1506 wurde die Gründung eines neuen – „richtigen“ – Ortes in die Wege geleitet. Bald prägten Paläste und repräsentative Häuser ein Stadtbild, das bis heute erhalten blieb.
Die Blütezeit des spanischen Barock ist vertreten, aber auch die späte Renaissance, das Rokoko und der Klassizismus. 1648 war La Orotava so reich und mächtig, dass es sich vom Verwaltungszentrum La Laguna lösen konnte und von der spanischen Krone die Stadtrechte sowie eine eigene Gerichtsbarkeit verliehen bekam.
Nachdem der Weinhandel , hauptsächlich mit England, gegen Null tendierte und der Hafen, das heutige Puerto de la Cruz, durch Santa Cruz heftige Konkurrenz bekam, versank La Orotava im Dornröschenschlaf. Die beginnende Tourismus-Welle ging an La Orotava vorbei. Deshalb gibt es bis heute nur ganz wenige, aber wunderschöne, Hotels in der Stadt.