Der Ort Los Realejos (Die Königlichen) besteht aus Realejo Alto und Realejo Bajo also aus einer Ober- und einer Unterstadt. Der Eroberer Teneriffas, Alonso Lugo, errichete hier das königliche Feldlager um die Kapitulationserklärungen der Guanchen entgegenzunehmen. An seinem Lagerplatz ließ Alfonso de Lugo eine Kirche bauen, die dem spanischen Nationalheiligen Santiago geweiht wurde. Sie gilt als die älteste Kirche Teneriffas und soll 1498 errichtet worden sein und wurde mehrmals umgebaut. In der nähe der Kirche steht das neue Rathaus. Der Friedhof wird von einem der schönsten Drachenbaume der Insel bewacht. Das bekannte Reform- und Wellness-Hotel „Tierra de Oro“ liegt im Osten, in Richtung La Orotava. In Realejo Bajo ist vieles im Umbruch begriffen. Anstelle der 1952 ausgebrannten Carmen-Kirche befindet sich ein modernes Gotteshaus.
Auf Grund seines Wasserrreichtums entwickelte sich die Gemeinde Los Realejos schnell zu eienem landwirtschaftlichen Zentrum. Alfonso de Lugo sicherte sich die fruchtbarsten Böden und machte ein Vermögen mit Zuckerrohranbau. Die Hacienda de los Principes, sein Wohnsitz in Realejo Bajo, blieb erhalten und man erhält einen Eindruck von seinem Reichtum. Sie ist eines der ältesten Baudenkmäler Teneriffas. Leider ist die Hacienda nicht für das Publikum geöffnet.
Noch heute ist für 20 Prozent der Einwohner der Gemeinde der Anbau von Kartoffeln und Gemüse der Haupterwerb.
Die Orte Realejo Alto und Realejo Bajo haben bis auf ihre Pfarrkirchen und einige Häuser kaum etwas von ihrer Bausubstanz erhalten und sind für einen Stadtrundgang weitaus weniger attraktiv als der nahe gelegene Ort La Orotava. Die Umgebung ist stark zersiedelt. Das Klima und die Ferne zum Urlauberzentrum an der Küste hat sie zu einer beliebten Wohngegend gemacht. Gut betuchte Deutsche haben sich hier niedergelassen und das besonders in der Urbanisation LaRomantica in einem weiteren Ortsteil El Toscal-La Longuera.
Am Mirador El Lance hat man einen herrlichen Blick über das ganze Orotavatal. An diesem Aussichtspunkt erinnert eine Statur an den Guanchenhäuptling Benitomo. Bekannt geworden ist dieser, als er 1496 nach der Niederlage gegen die Spanier angeblich folgende Worte sprach:
„Ich werde mich niemals einem anderen Menschen unterwerfen. Ich bin frei geboren und werde auch nur so leben.“ Nach diesem Ausspruch wählten einige Gefolgsleute und er den Sprung in den Freitod.