Das Sonnen-Observatorium von Izaña

Am Rande der Cañadas in 2400 Metern Höhe findet man bei Izaña mehrere Gebäude, die auf eine Himmelsbeobachtung schließen lassen. Es ist das Observatorium am Teide. Diese geografische Lage erlaubt es hochwertige Photografien des Himmels aufzunehmen. Hier ist die Luft ziemlich staubfrei und trocken. Ausserdem liegt es mitten zwischen den Observatorien der Kontinente. Aus diesen Gründen steht dort das größte Sonnenteleskop der Welt.

Ursprünglich war es als Sternenteleskop zur Beobachtung des Nachthimmels geplant. Die übermäßige „Lichtverschmutzung“ der Ortschaften auf Teneriffa hat ein nur ein Sonnenobservatorium zugelassen.

Sie können, nach Anmeldung, der Sternwarte einen Besuch abstatten. Zeiten: 10 bis 14 Uhr, als erste und letzte Abgangszeit. Dauer der Besuchszeit ca. 90 Minuten. Die Besichtigung ist kostenlos bei eigener Anreise. Gruppenführungen müssen im Voraus mit dem „Institut für Astrophysik der Kanarischen Inseln“ (Istituto Astrofisico de Canarias) abgesprochen werden.

Das Observatorium befindet sich in Izaña, 5 Kilometer von „El Portillo“ entfernt, auf der Straße nach La Laguna. Die Buslinien 342 (Süden) und 348 (Norden) fahren nach El Portillo. Von dort kann man bequem nach Izaña laufen. Im Winter muss man mit schlechten Wetterverhältnissen (Schneestürme und Wind) rechnen und dementsprechend ausgerüstet sein.

Für weitere und aktuelle Informationen:
Observatorium des Teide
Tel: 922 329 100
Fax: 922 329 117
E-Mail: teide@ot.iac.es
Web: iac.es

Historische Ursprünge: Beobachtungen des Himmels standen immer schon in einer engen Verbindung zum Teide. Bereits in den letzten Jahrhunderten nutzten ihn Naturforscher und Astronomen wegen seiner guten natürlichen Gegebenheiten (kaum Luftfeuchtigkeit und Wolken) als Beobachtungspunkt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts verbrachte Piazzi Smyth drei Monate lang auf dem Teide in einer Höhe von 3300 m und nutzte die herausragenden Möglichkeiten des Himmels über den Cañadas.

Als Anerkennung seiner Forschungstätigkeit taufte man geographische Punkte auf dem Mond auf die Namen des Teide und Teneriffas.

Die astronomische Tätigkeit fand ihre unmittelbare Fortsetzung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als der Astronom Jean Mascart, ein Franzose, 1910 den Alto de Guajara in 2718 m Höhe zur Beobachtung des Kometen Halley besetzte. Die Bedeutung der Cañadas als hervorragende Plattform für astronomische Untersuchungen endete schließlich in der Errichtung des Observatoriums für Astrophysik des Teide in Izaña, wo seit dem Jahr 1916 auch die meteorologische Beobachtungsstation beheimatet ist. Das Observatorium des Teide bildet zusammen mit dem auf dem Roque de los Muchachos, auf der Insel La Palma, das INSTITUT FÜR ASTROPHYSIK DER KANARISCHEN INSELN (IAC), dessen Sitz in La Laguna ist.
Mit diesem Observatorium in Izaña auf 2400 m Höhe nahm die moderne Astrophysik auf den Kanaren in den 60er Jahren ihren Beginn. Das Gebiet als solches steht unter der Verwaltung der Gemeinden La Orotava, Fasnia und Güímar. Das erste Teleskop zur Erforschung des von der interplanetarischen Materie zerstreuten Lichtes wurde 1964 in Dienst gestellt.

Fläche: 50 ha.
Höhe: 2.400 m
Längengrad: -16º30´35″ West
Breitengrad: 28º18´00″ Nord

Heute gehören große und kleine Teleskope und andere astronomische Anlagen von mehr als 60 Institutionen aus 19 Ländern zu den Observatorien des Teide (Teneriffa) und des Roque de Los Muchachos (La Palma). Das Ensemble dieser Einrichtungen mit denen des Institutes für Astrophysik IAC in La Laguna (Teneriffa) und denen des Gemeinsamen Zentrums für Astrophysik (CALP) des IAC in Breña Baja (La Palma) bilden das „European Northern Observatory“ (ENO).

Seine ideale geographische Lage zwischen den Observatorien der Sonne im Osten und Westen, und die Klarheit und herausragende astronomische Qualität seines Himmels haben dazu beigetragen, dass das Observatorium des Teide sich vor allem der Erkundung der Sonne zuwendet. Die besten Sonnenteleskope Europas findet man hier.

Sonnen-Teleskop Vakuumturm VTT
Das Sonnen-Teleskop Vakuumturm (VTT) steht im Besitz des Kiepenheuer-Instituts für Solarphysik in Freiburg (Deutschland). Es ist mit einem Primärspiegel von 70 cm im Durchmesser und einem vertikalen Spektrographen von 15 m Länge ausgestattet. Es wurde Ende der 80er Jahre im Observatorium des Teide errichtet.
Mitdiesem Teleskop ist es möglich, die Dynamik, Struktur und chemische Zusammensetzung der Corona der Sonne zu untersuchen, sowie Erkenntnisse über die Granulierung der Sonne zu gewinnen. Für diese Möglichkeit von Beobachtungen, die eine hohe räumliche Auflösung erfordern, verfügt es über einen „Solar-Korrelador“, einem Element, das einzigartig in seiner Art ist und vom Institut für Astrophysik der Kanarischen Inseln entwickelt wurde.

Solar-Teleskop Themis:
Seit dem Aufenthalt von Jean Mascart, von der Sternwarte Paris, der auf Teneriffa im Jahr 1910, den Vorbeizug des Kometen Halley beobachtete, interessieren sich französische Astronomen für den Himmel über den Kanaren. Damit gehörte das erste, im Observatorium des Teide installierte Teleskop dem Observatorium von Bordeaux.

THEMIS (Heliograph-Teleskop zur Erforschung des Magnetismus und der Protuberanzen auf der Sonne) wurde von einem französischen Team von Wissenschaftlern vom Observatorium Meudon-Paris entwickelt. Heute betreiben THEMIS Italien und Frankreich zusammen.

Mit seinen 90 cm Durchmesser ist THEMIS bisher das größte Solar-Teleskop im Observatorium des Teide. Eine der Charakteristiken von THEMIS ist seine Fähigkeit, simultan auf verschiedenen Ebenen zu operieren, was für diese Art von Erforschung grundlegend ist. Darüber hinaus ist es mit THEMIS möglich, experimentelle Daten über die Atmosphäre der Sonne in 3 Dimensionen zu ermitteln.

Besuche des Observatoriums: Zur Öffentlichkeitsarbeit des Institutes für Astrophysik der Kanarischen Inseln, gehört zum Beispiel die Organisation von Besuchen von Schulklassen oder anderen Gruppen im Observatorium.

Zum Observatorium in Izaña gehört mittlerweile auch ein Besucherzentrum, das in einer leer stehenden Kuppel eingerichtet wurde und mit einer Fülle von Ausstellungs-Objekten ausgestattet ist, die der Verbreitung der wissenschaftlichen Erkenntnisse dient. Es bietet 40 Personen Platz und wird benutzt, um den Besuchern zu zeigen, woraus ein Observatorium besteht, wie Teleskope funktionieren und welche Bedeutung die Astronomie für die Menschheit bedeutet.

Observatorio del Teide
Izaña
Tel: 34 / 922 329 110
Fax: 34 / 922 329 117
E-Mail: teide@ot.iac.es

Webseite: http:// www.iac.es

Besuche des Instituts für Astrophysik:
Besuche des Hauptquartiers des IAC müssen mit dem Leitungskabinett des IAC abgestimmt werden:

Instituto de Astrofísica de Canarias
C/ Vía Láctea, s/n
38200 – La Laguna (Tenerife)
Telefon: 922 605 200 / 207
E-Mail: aqg@ll.iac.es

Webseite: www.iac.es

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