Am Anfang war der Botanische Garten in Puerto de la Cruz nur als wissenschaftliche Einrichtung geplant. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Jardín de aclimatación de La Orotava, so sein offizieller Name, zu einem Besuchermagneten entwickelt. Er liegt am Rande der Urbanización La Paz, am südöstlichen Ortsrand von Puerto de la Cruz, an einer Ausfallstraße.
Im Jahre 1788 wurde er im Auftrag von König Karl III durch Don Alonso de Nava Grimón y Benítez de Lugo (VI Marquis von Villanueva del Prado) angelegt. Der Garten war der Versuch, tropische Pflanzen für das Festland nach und nach an die dortigen Verhältnisse anzupassen. Ein anfangs angelegter Garten in La Laguna scheiterte an der Kälte in dieser Höhenlage und man entschied sich für das Orotava-Tal. Hier gediehen die Pflanzen prächtig – die Verpflanzung empfindlicher Gewächse nach Spanien scheiterte aber stets. Das Interesse am Botanischen Garten sank auf Null – sich selbst Überlassen, verwahrloste das Objekt und wucherte in kurzer Zeit völlig zu. Der selbstlosen Tätigkeit weniger Personen ist es zu verdanken, dass er schließlich erhalten blieb.
Der schweizer Obergärtner Hermann Wildpret betreute ab 1860 den Botanischen Garten 34 Jahre lang und brachte ihn zu internationalem Ansehen. Er inventarisierte die Pflanzen und fügte neue hinzu. Heute steht der kleine aber liebevoll gepflegte Garten unter der Leitung des Kanarischen Institutes für Landwirtschaftliche Forschung und platzt aus allen Nähten.
Anlässlich des 200jährigen Bestehens wurde eine Ausweitung des Territoriums beschlossen und „schon“, nach über zwanzig Jahren Planung und Bautätigkeit, wird das Projekt abgeschlossen sein. Das neue Gebiet des Gartens soll eine Heimatstatt für Bäume aus tropischen Wäldern (Afrika, Asien und Südamerika) werden. Neu wird auch ein Info-Zentrum und ein Gastronomisches Objekt sein. Ruheinseln sollen zum Verweilen einladen. Sicher werden sich dadurch die in den letzten Jahren gesunkenen Besucherzahlen wieder steigern.