Pyramiden von Güímar

Einige Wissenschaftler glauben, dass Güímar schon in vorspanischer Zeit ein geistiges Zentrum gewesen ist. Besonders der Forscher Thor Heyerdahl hat seinen Anteil daran.Bis 1991 waren es private Initiativen, die systematische Ausgrabungen bei den Pyramiden von Güímar durchführten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Archäologen der Universitätsstadt La Laguna sie für zufällig in Pyramidenform angelegte Steinhaufen angesehen. Erst nachdem der norwegische Forscher Thor Heyerdahl – unterstützt von seinem Landsmann, dem Reeder Fred Olsen, mit Ausgrabungen begann, interessierten sich auch die insularen Wissenschaftler dafür.

Fred Olsen kaufte ein Areal bei den Pyramiden und ein Besucher- und Informationszentrum wurde errichtet. Erst jetzt wurde unübersehbar, dass die Pyramiden eine besondere Bedeutung gehabt haben müssen. Nur welche, das weiß man bisher noch nicht. Nach dem Fund von alten Gerätschaften geht man von einer Kultstätte aus. Auch könnten diese zur astronomischen Beobachtung gedient haben. Mehrere hundert Meter umfasst das ausgegrabene Gelände. Es ist geometrisch angelegt. Die drei Pyramiden stehen in exakter Anordnung zueinander. Die Hauptachse weist genau auf den Punkt, von wo aus sich die Sommersonnenwende bestimmen lässt.

Schon früher war man der Auffassung, dass die Guanchen einen Kalender hatten, wobei das Jahr am 20. April begann. Andere Bauten lassen darauf schließen, dass Wintersonnenwende und Mondphasen ebenfalls bekannt waren. Jedenfalls muss dem letzten Zweifler klar werden, dass die Guanchen nicht das primitive, in Höhlen hausende Volk gewesen ist. Thor Heyerdahl zog sogar parallelen zu den südamerikanischen Kulturen und ging davon aus, dass bereits zur Zeit des alten Ägyptens sporadische Kontakte zwischen Ägypten, den Kanaren und Südamerika bestanden. Hierzu gibt es auf dem Gelände der Pyramiden ein kleines Museum. Eine Ausstellung von Nachbauten der Papyrus- und Baumstammflöße, mit denen der Wissenschaftler seine Expeditionen über den Atlantik wagte, findet sich in einem überdachten Areal.

„Man muss nur dran glauben“