Inmitten des alten Vulkankraters (Las Cañadas) thront der Pico del Teide, der mit 3718 Metern gleichzeitig der höchste Berg Spaniens ist. Der alte Krater ist im Laufe der Zeit in sich zusammen gesackt. Der Pico del Teide wird der Gegenwart zugerechnet, d.h. es handelt sich nicht um einen wirklich alten Vulkan. Die heutige Spitze „El Pilon“ entstand um 1492. Als Christoph Kolumbus (oder wie er hier heißt Cristóbal Colón) auf seiner Mission zu dieser Zeit Kurs auf Teneriffa nahm und der Teide Feuer und Rauch spie, glaubte die Mannschaft, dort sei die Hölle. Sie wollte Kolumbus zur Umkehr bewegen. Kolumbus schrieb in seinem Bordbuch:
Als wir Teneriffa passierten, konnten wir gerade einen Ausbruch des Vulkans beobachten. Der Rauch und die Flammen, die glühenden Lavamassen, das dumpfe Getöse, das aus dem Erdinneren kam, versetzte die Mannschaft in panischen Schrecken. Ein böses Omen – was sonst? Ich erzählte ihnen vom Ätna und anderen Vulkanen, fand aber nur taube Ohren. Sie glaubten, dass der Vulkan nur deshalb ausgebrochen sei, weil wir diese Fahrt unternehmen.
Wäre die Umkehr gelungen, hätten die amerikanischen Urvölker noch etwas länger friedliche Zeiten gehabt.
Am Rande des Teidemassivs gab es seitdem noch mehrere Ausbrüche. 1704 brachen die Vulkane Siete Fuentes, Fasnia und Arafo aus. 1706 ließ der Vulkan Trevejo 40 Tage lang einen Lavastrom Richtung Garachico fließen und begrub die Stadt und den Hafen unter sich. Was man heute noch sieht, ist alles was übrig geblieben ist.
Die beide letzten Vulkanausbrüche waren in den Jahren 1798 (Chamorra) und 1909 (Chinyero).
Die Vulkane Teneriffas sind nicht erloschen – sie ruhen nur. Beim Aufstieg auf den Pico del Teide kann man immer noch laut zischende „Solfataren“ erleben. Hier kommt aus dem Inneren heißer Schwefeldampf (85° C) an die Oberfläche. Die Vulkane werden bestens überwacht und man will künftige Ausbrüche drei Tage vorher voraussagen können.
Die Ureinwohner Teneriffas, die Guanchen, bezeichneten den Berg als Hölle und mieden ihn.
Wie bekomme ich die Genehmigung für den Teide-Gipfel?
Da der Gipfel des Teide für gesunde Menschen, in Verbindung mit der Seilbahn, nicht sehr schwer zu erreichen ist, haben ihn im Laufe der Jahre schon Millionen besucht.
Der Kraterrand wurde, obwohl er zum Nationalpark gehört, arg in Mitleidenschaft gezogen. Wenn Millionen von Menschen, verbotener Weise, ein paar Steine als Souvenir mit nach Hause nehmen, ist der Berg irgendwann weg. Immer wieder haben sich Besucher wegen falschem Schuhwerk verletzt und mussten geborgen werden.
All das hat dazu geführt, dass jeder, der mit der Seilbahn nach oben fährt und die letzten 200 Meter überwinden will, von der Nationalpark-Verwaltung eine Genehmigung dafür braucht. Diese Erlaubnis gilt nur für einen bestimmten Tag und nur für den Weg zum Gipfelkreuz. Der Zugang in den Krater ist nicht gestattet. Mit der Teide-Erlaubnis will man die „Spreu vom Weizen“ trennen.
Wer den Aufstieg ohne Seilbahn macht, der braucht eigentlich keine Genehmigung, er gilt als würdiger Bergsteiger, der die Natur besser achtet.
Trotzdem sollte man sich eine Genehmigung einholen um den Park-Rangern zu zeigen, dass sie nicht doch die Seilbahn genommen haben. Die Jungs sind penetrant streng und die Strafen sind saftig – sicher ist sicher.
Die Erlaubnis ist – man staune – kostenlos.
Die Genehmigung kann hier online beantragt werden.
Beachten Sie bitte, dass die Genehmigungen in der Regel schon 3 Monate im Voraus vergeben sind. Sie sollten sich also rechtzeitig drum bemühen. Sollten Sie zur genehmigten Zeit nicht können, oder das Wetter lässt es nicht zu, verfällt die Genehmigung. Viele Leute reservieren daher gleich mehrere Termine – dies führt aber wiederum dazu, dass die Genehmigungen schwerer zu bekommen sind.